Yogini: Während der Meditation schweifen meine Gedanken immer wieder ab. Was kann ich dagegen tun?
Guru: Es ist nicht nötig, etwas dagegen zu tun, denn das würde bedeuten, dass du wieder etwas Konkretes tust. Sage dir: Ich habe an dies und jenes gedacht, warum? Woher kommt dieser Gedanke? Finde die Absicht dahinter heraus und du wirst feststellen, dass dieser Gedanke überhaupt keine Bedeutung hat. Dann lass ihn los, ohne dich zu verurteilen.
Yogini: Ich dachte an ein schmutziges Fenster und dass es geputzt werden muss. Es ist wichtig.
Guru lacht: Es ist wichtig, aber nicht während der Meditation. Da reinigt man seinen Geist, nicht die Fenster. Alles hat seine Zeit und seinen Ort. Nimm dir 15 Minuten Zeit, um dich um deinen Geist und deine Gottheit zu kümmern.
Die Yogini bemerkt, dass ihre Gedanken während der Meditation abschweifen. Das ist eine Erfahrung, die jeder macht, ob Anfänger oder Fortgeschrittener. Der Guru antwortet weise: Anstatt die Gedanken zu unterdrücken oder sich darüber zu ärgern, soll man sie einfach beobachten. Diese Methode ist typisch für die Achtsamkeitsmeditation und auch ein zentraler Ansatz im Dzogchen - Gedanken werden nicht als Feind betrachtet, sondern als etwas, das man erkennen und loslassen kann.
Der Guru schlägt vor, nicht nur zu bemerken, dass ein Gedanke da ist, sondern auch seine Ursache zu erforschen. Das ist ein tieferer Schritt: Warum taucht ein bestimmter Gedanke auf? Ist es eine Gewohnheit, eine Angst, ein Bedürfnis? Wenn man das erkennt, verliert der Gedanke oft seine Macht.
Die Yogini denkt an ein schmutziges Fenster - ein alltägliches Problem, das unmittelbare Relevanz zu haben scheint. Der Guru lacht und bringt es in den richtigen Kontext: Ja, das Fenster muss irgendwann geputzt werden, aber nicht jetzt. Das erinnert an das Prinzip von Zeit und Ort für alles - in der Meditation geht es um innere Reinigung, nicht um äußere To-do-Listen.
Der Guru erinnert die Yogini daran, dass Meditation eine bewusste Zeit für den Geist und die Gottheit ist. Das ist wichtig: Es ist keine Nebensache, die man zwischen andere Verpflichtungen schiebt, sondern eine eigenständige, wertvolle Praxis.
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