Die Aussage „Nicht -Denken, Nicht-Sein, Nicht-Meditation“ spiegelt einen zentralen Aspekt der Dzogchen-Lehre wider, insbesondere die Idee des natürlichen Zustands, der jenseits von Konzepten, Anstrengung und dualistischem Denken liegt. Diese Formulierung deutet auf die Essenz der Dzogchen-Praxis hin, die darin besteht, den Geist in seiner ursprünglichen Reinheit und Vollkommenheit zu erkennen, ohne etwas hinzuzufügen oder zu verändern.
- Im Dzogchen geht es nicht darum, Gedanken aktiv zu unterdrücken oder zu kontrollieren, sondern sie in ihrem natürlichen Fluss zu belassen, ohne sich von ihnen mitreißen zu lassen.
- Der natürliche Zustand des Geistes ist frei von konzeptuellem Denken, aber nicht in dem Sinne, dass Gedanken vollständig abwesend sind. Vielmehr werden Gedanken als spontane Manifestationen der natürlichen Klarheit des Geistes erkannt.
- Das Nicht-Sein bezieht sich auf die Nicht-Dualität des Geistes. Im Dzogchen gibt es keine Trennung zwischen Subjekt und Objekt, zwischen "Ich" und "Anderem". Der natürliche Zustand ist jenseits von Existenz und Nicht-Existenz.
- Es geht nicht darum, ein bestimmtes "Sein" oder "Nicht-Sein" zu erreichen, sondern die ursprüngliche Natur des Geistes zu erkennen, die jenseits aller Konzepte liegt.
- Dzogchen betont, dass der natürliche Zustand nicht durch Meditation im herkömmlichen Sinne erreicht wird, bei der man sich anstrengt, um einen bestimmten Zustand zu erzeugen.
- Stattdessen geht es darum, den Geist in seinem natürlichen Zustand ruhen zu lassen, ohne etwas zu tun oder zu verändern. Dies wird oft als Nicht-Meditation bezeichnet – ein Zustand des natürlichen Verweilens ohne Anstrengung.
Praktische Bedeutung:
Die Praxis besteht darin, alles Loszulassen – Gedanken, Konzepte, Anstrengungen und sogar die Vorstellung von Meditation selbst.
Der Geist wird in seiner ursprünglichen Reinheit belassen, ohne etwas hinzuzufügen oder wegzunehmen.
In diesem Zustand wird die natürliche Klarheit und Präsenz des Geistes offenbar, die von selbst vorhanden ist.
Ein berühmtes Dzogchen-Zitat lautet:
„Nicht meditieren, nicht abgelenkt sein – der natürliche Zustand ist vollkommen von selbst.“
Dies drückt aus, dass die wahre Natur des Geistes bereits vollkommen ist und keiner Verbesserung bedarf.
Die Aussage "Nicht denken, nicht sein, nicht Meditation" ist eine kraftvolle Erinnerung daran, dass die Essenz der Dzogchen-Praxis darin besteht, den Geist in seinem natürlichen Zustand zu erkennen und zu verwirklichen – frei von Anhaftung, Anstrengung und Konzepten. Es ist ein Weg der direkten Erkennung und natürlichen Präsenz, der jenseits aller Dualitäten liegt. 🙏
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